IGNACIO FERNANDEZ BOLLO: »i., ii., iii.« (2005/06)

(Chile 1980) verbrachte seine Kindheit und Jugend in Afrika, den Nahe Osten, Europa und Lateinamerika. Er bildete sich als Komponist in Bonn, Hamburg, Düsseldorf und in Den Haag aus. Seine Musik wurde von dem FDE (Foro de Escritores) veröffentlicht.
Zur Zeit lebt er in Berlin.

Jan-Filip Tupa, geboren 1980 in einer tschechischen Musikerfamilie, studierte Violoncello bei Claus Reichardt an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und bei Raphael Wallfisch an der Guildhall School of Music & Drama in London. Zurzeit ist er Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt. Seine Engagements für diese Saison beinhalten u.a. das Cellokonzert »Tout un monde lointain« von Henri Dutilleux mit der Mährischen Philharmonie in Olomouc (Tschechische Republik) und die »Sinfonia concertante« für Cello und Violine von Miklós Rózsa mit dem BM Duna Symphonieorchester in Budapest (Ungarn).

JAN FEDDERSEN: neue Komposition (2006) UA

Jan Feddersen studierte Komposition in Hamburg, Glasgow und New York. Für seine Kompositionen erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter den 1. Preis der Sommerlichen Musiktage Hitzacker 1996 und den New Yorker Nicolas Flagello Award 1998. Im Jahr 1999 war er Composer in residence am Center for Contemporary Art in Glasgow, 2001 Stipendiat der Stiftung Kulturfonds Berlin, im November 2003 wurde er mit seinen Kompositionen zum 8. »Festival de musica contemporánea« in Bogota, Kolumbien, eingeladen, 2005 war er als Gast des Goetheinstituts in Chile. Seine akustischen und elektronischen Werke werden in Europa, Südamerika und den USA aufgeführt. Er lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.

JOHN CAGE: »FOUR6«

»Four6« besteht wie die meisten anderen »number pieces« aus Zeitklammern, innerhalb derer Klänge in Erscheinung treten. Jeder Spieler hat ein Repertoire von zwölf Klängen (bzw. zehn für Spieler 1; diese Stimme kann auch als separates Solo unter dem Titel »One7« aufgeführt werden). Welche Klänge das sind, bleibt den Spielern überlassen.
Während also das klangliche Geschehen von Mal zu Mal extrem unterschiedlich ausfallen kann, bleibt die formale Struktur stets gleich. Tatsächlich stellt sich heraus, dass das Stück unabhängig von den gewählten Klängen seine Identität bewahrt.
Bei Cage geht es weniger um »gut« und »schlecht«, als um »interessant« und »uninteressant«. Und da jeder Klang interessant ist, wenn man ihm nur genug Zeit gibt, ergibt sich daraus eine grundsätzliche Gleichwertigkeit aller Klänge. Cages Stücke versuchen, Bedingungen für eine vorurteilsfreie offene Wahrnehmung bei Zuhörern und Interpreten bereit zu stellen.

R. Engelbrecht