Eröffnung

Mittwoch, 18.1.2023, 20:00

Das Festival wird mit einem Wandelkonzert in allen drei Hallen eröffnet, bei dem das Publikum eine sich ständig verändernde Klang- und Bildinstallation frei durchstreifen kann. Neben dem Quatuor Bozzini, das Werke von James Tenney und Christian Wolff aufführen wird, sind viele lokale Musiker*innen und Videokünstler*innen beteiligt, u. a. Marcia Lemke-Kern, Gregory Büttner, das Nelly Boyd Ensemble sowie Matthias Meyer und Christina Engelbrecht.

Quatuor Bozzini
Ensemble in Residence 2023

Clemens Merkel Violine
Alissa Cheung Violine
Stéphanie Bozzini Viola
Isabelle Bozzini Violoncello

Mittwoch, 18.1.2023, 20:00

Ensemble in Residence des diesjährigen Festivals ist das Quatuor Bozzini aus Montréal/Kanada. Das 1999 gegründete Streichquartett zeichnet sich durch einen radikal zeitgenössischen Geist und große Risikobereitschaft aus. Mit mehr als 400 Auftragswerken und 500 Uraufführungen hat es sich ein äußerst vielfältiges und umfangreiches Repertoire aufgebaut. Darüber hinaus veranstaltet es regelmäßig Workshops für junge Komponist*innen und führt die dabei entstandenen neuen Werke auf.
Quatuor Bozzini wird neben der Eröffnung drei weitere Konzerte spielen. In einem Workshop vor Beginn des Festivals mit Hamburger Musiker*innen studiert das Quartett ein Stück von Christian Wolff ein, welches in der Eröffnung präsentiert wird.

Nelly Boyd

Moxi Beidenegl Elektronik, Stimme
Robert Engelbrecht E-Gitarre, Violoncello
Jan Feddersen E-Gitarre, Klavier, Elektronik
Johann Popp E-Gitarre, Schlagzeug

Mittwoch, 18.1.2023, 20:00

Das Komponist*innenkollektiv Nelly Boyd entstand 2004 aus dem Bedürfnis heraus, formale akademische Strukturen aufzubrechen, die unterschiedlichen Einflüsse aus klassischer Komposition, elektroakustischer Musik, Rock, Improvisation usw. zu erforschen und sich auf die Suche nach dem eigenen Klang zu machen – dies alles in einem nicht-hierarchischen Rahmen. Auf dieser Grundlage veranstaltet Nelly Boyd Konzerte, Performances und Installationen in Clubs, Galerien und anderen Orten der Sub- und Hochkultur. Häufig werden dazu auch Gastmusiker*innen eingeladen, mit einer Betonung kollektiver Arbeitsweisen sowie der Einbindung auch von nicht-professionellen Musiker*innen.

Matthias Meyer: Ohne Titel (1999/2007)

2-Kanal-Videoprojektion

Mittwoch, 18.1.2023, 20:00

Matthias Meyer erstellt seine Kunstwerke auf der Grundlage von vorhandenem Material, das häufig aus Spielfilmen stammt. Sein künstlerischer Ansatz lässt sich als intellektuelles Spiel mit unserem kulturellen Wissen charakterisieren. In diesem Zusammenhang arbeitet er sowohl mit Lücken als auch mit Ergänzungen. In einer Reihe von Arbeiten löscht er beispielsweise die Hauptfiguren aus bekannten Filmen: das Empire State Building in Andy Warhols “Empire” oder den Hauptdarsteller in Michelangelo Antonionis “Blow Up”.

Felix Mayer: Capri Code (2021 – ongoing)

8-Kanal-Klanginstallation

Mittwoch, 18.1.2023, 20:00

Basierend auf Fieldrecordings im winterlichen Schwarzwald und Aufnahmen von Uhren und Laufgeräuschen historischer Musikabspielgeräte aus dem Deutschen Phonomuseum in St. Georgen reflektiert Capri Code die spezifische Klanglandschaft des Installationsortes und der unmittelbaren Umgebung und setzt sie in Beziehung zu den Orten, an denen die Installation bereits stattgefunden hat.

Quatuor Bozzini
Ensemble in Residence 2023

Clemens Merkel Violine
Alissa Cheung Violine
Stéphanie Bozzini Viola
Isabelle Bozzini Violoncello

Donnerstag, 19.1.2023, 19:30 und 22:30

Im ersten Konzert gibt es neben der Uraufführung eines Werks für Streichquartett mit Mundharmonikas des dänischen Komponisten Niels Lyhne Løkkegard Erstaufführungen von drei kanadischen Komponistinnen. Tanya Tagaq (*1975) überträgt den Kehlkopfgesang der Inuit auf Streichinstrumente; Nicole Lizée (*1973) verarbeitet Grooves und Störgeräusche aus veralteten Technologien; die Musik von Chiyoko Szlavnics (*1967) beruht häufig auf grafischen Vorgaben und beschäftigt sich mit psychoakustischen Phänomenen.
Im Nachtkonzert spielt das Quartett die Hamburger Erstaufführung des eigens für sie entstandenen Werks Occam Delta XV (2018) der französischen Komponistin Éliane Radigue (*1932).

Chiyoko Szlavnics

Donnerstag, 19.1.2023, 19:30

Unter anderem präsentiert das Quatuor Bozzini das Streichquartett gradients of detail der kanadischen Komponistin Chiyoko Szlavnics (*1967), die sowohl in der Musik als auch in der bildenden Kunst arbeitet. Ihre Musik basiert oft auf grafischen Vorgaben und erforscht psychoakustische Phänomene. Da Szlavnics in Berlin lebt, wird sie das Konzert besuchen und – wie wir hoffen – eine kurze Einführung in ihr Werk geben.

Böseblick

Alessandra Eramo Stimme, Tapes, Elektronik
Korhan Erel Synthesizer, Samples
Ariel Orah Elektronik, Tape Recorder
Kirsten Reese Software, Objekte, Mikrofone

Donnerstag, 19.1.2023, 21:00

Böseblick ist eine 2021 gegründete Formation aus vier Berliner Musiker_innen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen in Bezug auf Herkunft, musikalische Prägungen und das von ihnen gespielte elektronische Instrumentarium.

Rituale, (Aber-)Glaube, gute und böse Geister, Visionen und Erscheinungen – wie drücken sich diese in elektronischem Klang aus?

Die Musik des Böseblick Ensemble verwischt die Grenze zwischen komponiertem und improvisiertem Spiel und kombiniert Elemente von Melodie und Geräusch. Mit Leichtigkeit und Anmut artikuliert ihre Musik eine Reflexion über zeitgenössische Fragen wie kulturelle Aneignung, Heimat und Zusammengehörigkeit und schafft Klangwelten jenseits etablierter Traditionen.

Réplica

Felipe Araya Peruanische Cajón, Perkussion, Objekte
Birgit Ulher Trompete, Radio, Lautsprecher, Objekte

Samstag, 21.1.2023

Das Duo Réplica existiert seit 2012, Konzerte in Santiago de Chile und beim Tsonami Festival in Valparaíso, Chile. Ausserdem Zusammenarbeit beim Filmprojekt “Menschen am Sonntag”, das an der Universidad de las Americas in Santiago realisiert wurde.
Konzerte u.a. beim blurred edges Festival in Hamburg, Umbral Festival in Oaxaca, Mexiko.

Fausto Romitelli: Trash TV Trance (2002) per chitarra elettrica

Gisbert Watty E-Gitarre, Effekte

Samstag, 21.1.2023

Gisbert Watty spielt Gitarre: klassisch + elektrisch. Er engagiert sich besonders im Bereich der Kammermusik und der zeitgenössischen Musik. Konzertreisen führten ihn mit seinen festen Ensembles durch ganz Europa und Australien. Besonders wichtig ist seine langjährige Zusammenarbeit mit der Stimmkünstlerin Frauke Aulbert, dem “trio altrove 1.3“ und dem Pianisten Siegmund Watty. Aufnahmen auf CD, im Radio und im Fernsehen. Zusammenarbeit mit- und Uraufführungen von Komponisten aus aller Welt.
Das Projekt “Fausto Romitelli – Trash TV Trance“ wurde von dem „Zukunftsstipendium Musik“ des Landesmusikrats Hamburg gefördert.

The Paranormal Clarinet Society

Laurent Bruttin Klarinetten
Lucio Capece Bassklarinette
Sam Dunscombe Klarinetten
Kai Fagaschinski Klarinette
Chris Heenan Kontrabassklarinette
Theo Nabicht Klarinetten
Michiko Ogawa Klarinetten
Michael Thieke Klarinette

Freitag, 20.1.2023, 19:30 und 22:15

The Paranormal Clarinet Society aus Berlin ist ein neu formiertes Composer/Performer-Klarinettenoktett, in dem Musiker*innen unterschiedlichster musikalischer Milieus (von akademisch bis autodidaktisch), Produktionsweisen (komponierte, improvisierte und konzeptuelle Musik) und Herkünfte (Argentinien, Australien, Israel, Deutschland, Japan und USA) aufeinander treffen; es tritt zum ersten Mal in Hamburg auf. In den Konzerten wird jeweils ein eigens für das Ensemble komponiertes Werk von Sam Dunscombe und Kai Fagaschinski aufgeführt.

Quatuor Bozzini
Ensemble in Residence 2023

Clemens Merkel Violine
Alissa Cheung Violine
Stéphanie Bozzini Viola
Isabelle Bozzini Violoncello

Freitag, 20.1.2023, 20:30

In seinem letzten Konzert präsentiert das Quatuor Bozzini drei Werke kanadischer Komponist*innen. Emilie LeBel (*1983) beschäftigt sich vor allem mit Resonanzen und Farbvariationen. James O’Callaghan (*1988) wiederum arbeitet neben den Streichinstrumenten auch mit Objekten wie Eimer mit Erde und Kellen, Bleistift und Papier, Klebeband und einer Lampe, die ebenfalls von den Musiker*innen gespielt werden. Sarah Davachi (*1987) beschäftigt sich mit reiner Stimmung und langgehaltenen Klängen.

Hye-Eun Kim

Samstag, 21.1.2023

Hye-Eun Kim verbindet ihre klassische Musikausbildung mit freier Improvisation und repetitiven Loops zu einer spirituellen Synthese, in der harsche Klänge mit melodischen Motiven kollidieren, um den Raum zwischen Vergangenheit, Gegenwart und einer möglichen Zukunft zu erkunden.

Seth Josel

Samstag, 21.1.2023

Seth Josel – ursprünglich aus New York, heute in Berlin ansässig – ist einer der führenden Gitarren-Pioniere seiner Generation geworden. Als Ensemblespieler und Solist hat Seth Josel an der Uraufführung von mehr als hundert Werken mitgewirkt. Er hat eng mit Komponisten wie Louis Andriessen, Gavin Bryars, Mauricio Kagel, Helmut Lachenmann, Tristan Murail, Phil Niblock und James Tenney zusammengearbeitet und sie beraten.
Bei klubkatarakt premiert Seth eine neue Komposition der US-amerikanischen Komponistin Michelle Lou.

Micro Oper München: Music for Nervous Systems
John Cage’s Song Books

Cornelia Melián Stimme, Objekte
Masako Ohta Präpariertes Klavier, Objekte
Ernst Bechert Elektronik, Stimme
Anton Kaun Noise, Elektronik, Video

Samstag, 21.1.2023

Die Micro Oper München verfolgt einen eigenen Pfad durch John Cages Sammlung experimenteller Konzeptstücke zwischen Musik und Theater. Welche Regeln gelten? Welche Rolle spielt der Zufall? Überraschungen sind garantiert.

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und scope – Spielraum für aktuelle Musik.
Gefördert durch den MUSIKFONDS. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

DOG TRIO

Samstag, 21.1.2023

DOG TRIO ist ein Ensemble für Sopran, Elektronik und Klavier aus Hamburg bestehend aus Pia Davila (Sopran), Hanne Franzen (Klavier) und Dong Zhou (multimediale Komposition). Die drei Musikerinnen führen zeitgenössische Musikwerke für Sopran und/oder Klavier und Elektronik auf und finden Visualisierungen und multimediale Umsetzungen für diese bzw. gehen andersherum vor, d.h. gehen von einem Film aus, zu dem Musik gespielt/komponiert wird. Bei klubkatarakt 2022 spielt Dog Trio in der Besetzung Klavier, Elektronik, Visuals.

Nika Son & Helena Wittmann: Cae la Noche (2021)

A performative video-sound installation

Samstag, 21.1.2023

In unserer gemeinsamen Arbeit hinterfragen wir ständig die Beziehung zwischen Bild und Ton. Letztlich beginnt diese Herausforderung mit den Fragen: Was ist es, das wir sichtbar machen? Was machen wir hörbar? Ausgehend vom Konkreten interessieren wir uns dafür, wie das Verborgene, die Stille oder die Abwesenheit Räume öffnen, um mit bestimmten Bedingungen, Atmosphären oder Brüchen in diesen Räumen zu experimentieren. Daraus entstehen offene Erzählungen.

Michelle Lou: Bloom (2019-2022)
for solo electric guitar, Gizmotron & FX pedals

Seth Josel E-Gitarre

Samstag, 21.1.2023

Bloom erforscht ein Signalverarbeitungssystem, das aus verschieden gerouteten Effektpedalen besteht und das Instrument eher als einen Klangsynthesizer denn als eine Gitarre behandelt. In diesem Stück kommt das Gizmotron zum Einsatz, ein Sustain-Gerät für die E-Gitarre, das in den 1970er Jahren erfunden wurde und in Vergessenheit geriet, bis es etwa 50 Jahre später von anderer Seite wiederbelebt wurde.
Die Form des Stücks kann als eine Art Trichter oder Blüte interpretiert werden, da immer mehr unterschiedliches Material in das System eintritt und eine größere Öffnung schafft.

Boyds Elektro Gitarren Orchester: Für Christian Smukal

Robert Engelbrecht: Rote Flora (2009) / Flora Swing (2010) / Luchs (2018)

Samstag, 21.1.2023

Boyds Elektro Gitarren Orchester (BEGO) ist ein Seitenprojekt des Nelly Boyd Kreises und wurde 2009 ins Leben gerufen. Das Orchester setzt sich aus Musiker*innen verschiedenster musikalischer Herkünfte zusammen. Als Abschluss der Langen Nacht 2023 spielt BEGO drei Stücke für zwölf E-Gitarren, E-Bass und Schlagzeug – im Gedenken an den Hamburger Musiker und Instrumentenverleiher Christian Smukal, der im Sommer 2022 verstarb.

Gurss von Dred

Sonntag, 22.1.2023, 1:00

Gurss von Dred (THCB) ist das eher elektronische und avantgardistische DJ-Projekt von The Hairy Cowboy.
Für klubkatarakt verbindet er seinen Stil des Geschichtenerzählens und seine ungewöhnliche Betrachtung dieser schrägen Welt auf verschiedene musikalische Arten.